Highland Park Single Malt Scotch Whiskey 12 Jahre
Herkunft: Schottland
Alter: 12 Jahre
Alkoholvolumen: 40%
Eigentümer: The Edrington Group
Gattung: Single Malt Scotch Whisky
Preis: Schwankend zwischen 35-45 Euro bei 0,7 Liter
Geschmack: Rauch, Asche, Torf, Phenol, Sherrynoten, Überreife Früchte
Vor einiger Zeit erhielt ich eine Miniatur vom Highland Park 12. Der Händler sandte mir versehentlich einen falschen Whisky den ich nicht bestellt hatte. Bei der neuen, korrekten Lieferung lag als kleine Entschuldigung eine Miniatur vom Highland Park 12 bei. Eine feine Geste. Ich wusste natürlich ungefähr, was mich bei diesem Whisky erwarten würde. Da stark rauchige Vertreter absolut nicht meinen Geschmack treffen und somit von mir nicht fair bewertet werden können, verzichte ich hier am Ende auf die Punkte und möchte einfach mein geschmackliches Erlebnis teilen.
Der Highland Park hat eindeutig seine Fans. Beinahe jede Sorte aus ihrem Repertoire ist mit einer Altersangabe versehen. Der 12 Jahre alte Highland Park dürfte wohl die gängigste und bekannteste Abfüllung der Brennerei sein. Genau wie Laphroaig muss sich diese schottische Brennerei oftmals die Anschuldigung gefallen lassen, den Begriff "Altherren-Whisky" zu prägen. Der schottische Whisky, was einstmals das Maß der Dinge war, erhält in der modernen Zeit nicht mehr die Aufmerksamkeit, die er eigentlich verdient. Besonders jüngere Genießer (Baujahr 1980 und aufwärts) verbinden schottische Whiskys häufig mit den torfigen Vertretern. Besonders aber Brennereien wie The Macallan oder Auchentoshan beweisen, dass man noch problemlos mit der Weltspitze mithalten kann und auch geschmacklich sehr komplexe Kreationen erschaffen kann.
Der Highland Park 12 ist da in seiner Herstellung doch noch sehr alt eingesessen. Er könnte der klassische Schotte sein, vor denen sich die Millennials so fürchten. Und wer mit Laphroaig bereits überfordert ist, der könnte beim Highland Park noch einmal einen drauf gesetzt bekommen. Bereits der Geruch beim öffnen der Flasche erinnert an ein Barbecue. Rauch, Torf und feine Sherrynoten strömen aus der Flasche. Im Mund heizen die auf dem Papier eher milden 40% dem Gaumen noch einmal mehr ein. Es macht sich im Mund noch mehr Rauch breit und eine Spur Phenol ist zu schmecken. Erst im Abgang schmeckte ich nachträglich noch ein paar überreife Früchte. Doch alles, was dazwischen ist oder sein könnte oder sein sollte wird vom Torf überdeckt. Für viele Whisky-Trinker ein Qualitätsmerkmal, für mich mindestens zwei Spuren zu intensiv. Beim Laphroaig hingegen ist der Rauch wesentlich weniger dominant, sobald man ihn verkostet. Der Highland Park 12 hingegen schreit förmlich noch nach einer Zigarre, um dieses rauchige Erlebnis abzurunden.
Fans von torfigen Whiskys aus Schottland werden hier sicherlich nicht enttäuscht werden. Dennoch sollte man nicht den Fehler machen, die dann doch ausgezeichneten schottischen Whiskys nur auf die rauchigen Vertreter zu reduzieren. Wie heißt es so schön: Es ist genug für alle da!
Mit Ausnahme dieser Miniatur, die ist leer ;(
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