Freitag, 31. August 2018

Im Test: Suntory Toki





Suntory Toki
Herkunft: Japan
Alter: Keine Angabe
Alkoholvolumen: 43%
Eigentümer: Suntory
Gattung: Blended Whisky
Preis: Circa 30 Euro
Geschmack: Reife Früchte, Erdig, Eiche, Honig, Milder Abgang



Die Popularität japanischer Whiskys im Westen ist Suntory nicht entgangen. Besonders den hohen Preisen will man mit dem Suntory Toki entgegenkommen. Mit einem festen Preis von ungefähr 30 Euro will Suntory hier ein ausgewogenes Premium-Produkt anbieten (Preise können selbstverständlich variieren, in den USA wird er ein wenig teurer sein). Denn so bezeichnet der Hersteller sein Produkt auch, nicht als Luxus-Produkt, sondern als Premium-Produkt. Eine Altersangabe darf man hier also nicht erwarten und Suntory erzählt hier auch keine Märchen oder will hieraus den besten blended Whisky aller Zeiten machen. Ist der Toki (das japanische Wort für Zeit) in einigen Ländern schon seit 2016 erhältlich, fand das deutsche Debüt erst gegen ende Juni 2018 statt. Laut Angaben von Suntory ist dieser Whisky nicht in Japan erhältlich.

Dient in Japan Suntorys günstiger Whisky Kakubin als Hauptzutat für den japanischen Highball (der hauptsächlich aus Whisky, Eis und Mineralwasser besteht), empfiehlt der Hersteller aber auch den Toki als exzellenten Begleiter für den Drink. Ich habe mir den Toki jedoch pur vorgenommen, um den tatsächlichen Geschmack bewerten zu können. Und der ist eine angenehme Überraschung. Oftmals liest man von Verkostern, dass der Geschmack sich sehr an irische Whiskys orientieren würde. Insofern überraschend, denn viele japanische Whiskys orientieren sich an schottische Vertreter. Wer also mit Tullamore Dew oder Jameson vertraut ist, der wird beim Toki gewisse Parallelen entdecken. Am Ende ist der Toki dann aber doch eigenständig genug, um sich geschmacklich abzusetzen. Auffallend ist besonders die sehr helle Farbe, die ein Indikator dafür sein könnte, dass man hier auf eine nachträgliche Färbung verzichtet hat. Leider macht Suntory auf der Flasche keine Anmerkung, ob hier Zuckerkulör verwendet wurde. Dennoch wirkt selbst die helle Farbe recht ansprechend im Glas. Ölig ist der Toki nicht, dafür aber im Geruch nicht zu unterschätzen. Hier macht sich zwar die Eiche schnell bemerkbar, aber im Anschluss kommen reife Früchte und Honig zur Geltung. Im Mund entwickelt sich das ganze Gebilde an Aromen zu einem sehr milden Genuss, jedoch nicht zu einem verwässertem Erlebnis. Danken kann man hierfür dem Master Blender, der sich entschieden hat, den Toki mit 43% statt der eher üblichen 40% zu versehen. Die zusätzlichen 3% verleihen diesem Blend den nötigen Punch. Im Abgang dominieren die Eiche und die reifen Früchte. Der Abgang macht sich hier auch wesentlich länger als erwartet breit und kommt nicht nur zu einem kurzen Gastspiel zu besuch.

Überraschend mild aber nicht verwässert, orientiert sich der Toki an irische Whiskys mit einem japanischen Twist. Besonders in der Sommerzeit ein sehr angenehmer Whisky. Für den einen oder anderen Highball werde ich ihn sicherlich nochmal ausprobieren, denn hier verspricht der Hersteller ebenfalls ein besonderes Geschmackserlebnis. Preislich und geschmacklich ist der Suntory Toki eine erfreuliche Überraschung, die ich mir sicherlich nochmal in die Bar holen werde.




Wertung: 61 von 75 Punkte
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Kategorien

1-15 Punkte: Industrie-Fusel
16-28 Punkte: Keine Empfehlung
29-39 Punkte: Trinkbar
40-49 Punkte: Solide
50-60 Punkte: Klare Empfehlung
61-68 Punkte: Premium Whisky
69-75 Punkte: Weltklasse

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