Über Serena Whisky Lounge




Noch einmal einen neuen Blog zu starten war für mich eigentlich keine Option. Über die vergangenen Jahre war es mir jedoch ein Bedürfnis, neben Filmen und Büchern über eine weitere Leidenschaft von mir zu schreiben: Whisky. Mittlerweile blicke ich auf eine relativ leidenschaftliche Beziehung mit diesem Getränk zurück. Die Entscheidung, mein Wissen und meine Meinung aufs virtuelle Papier zu bannen, hatte mehrere Gründe. Doch dazu gleich mehr.

Whisky (oder Whiskey, wenn man sich beispielsweise in Irland oder den USA aufhält) ist ein elegantes Getränk, welches den Höhepunkt seiner Beliebtheit anscheinend noch immer nicht erreicht hat. Die besagte Eleganz hat sich über die Jahre rumgesprochen, das Internet ist nicht komplett unschuldig daran. In der heutigen Zeit kann man über Whisky Online diskutieren und philosophieren, sich informieren und vergleichen. Hersteller, besonders die japanischen Brennereien, kämpfen aufgrund der unerwartet hohen Nachfrage mit ihren Beständen, müssen auf Altersangaben mittlerweile verzichten und gleichzeitig neue, hochwertige Premium-Produkte einführen, um den Bedarf der Fans zu stillen. Leider nimmt der Genuss auch absurde, düstere Züge an wenn sehr hochwertige Abfüllungen zu Schwarzmarktpreisen verkauft werden.

Das Ziel der "Serena Whisky Lounge" ist relativ einfach. Ich möchte einen simpel aufgebauten Blog präsentieren, wo ein Leser binnen weniger Klicks zu den gewünschten Tests (die ebenfalls so kompakt wie möglich gehalten werden) gelangt. Der simple Aufbau soll dabei helfen, schnell durch die einzelnen Kategorien navigieren zu können. Ich selbst bin auf vielen Seiten rund um Whisky unterwegs und oftmals landete ich beim Kauf einer Flasche einen glücklichen Treffer und sogar den ein oder anderen Geheimtipp. Mit meinem Blog möchte ich ebenfalls meinen Teil dazu beitragen, Whisky-Fans vielleicht den ein oder anderen Geheimtipp näher bringen zu können. Die "Serena Whisky Lounge" wird nicht kommerziell betrieben und sämtliche Tests spiegeln meine ehrliche Meinung wider.


Über verschiedene Geschmäcker

Bei keinem anderen Getränk gehen verschiedene Meinungen wohl so weit auseinander wie bei Whisky. Seit einigen Jahren findet man überall, wo man Whisky Online erwerben kann, auch Hobby-Tester und Hobby-Sommeliers, die ihre Meinung als die Offenbarung verkaufen. Genau so kritisch wie diese Leute sehe ich aber auch Werke wie Jim Murray's Whisky Bible an. In solchen Tests und Meinungen findet man praktisch immer etwas, was einen auch ansprechen könnte oder sich mit der eigenen Meinung deckt, aber am Ende bleibt der eigene Geschmack. So kann der Luxus-Whisky von 25 Jahren vielleicht auch mal gegen einen Vertreter ohne Altersangabe abstinken. Arroganz und Überheblichkeit bei solchen Hobby-Tests, aber auch bei den professionellen Meinungen, sind an der Tagesordnung. Genau so wenig halte ich etwas von Begriffen wie "Einsteiger-Whisky". Den Begriff "Einsteiger" kann man am ehesten bei den Preisen verwenden. Geschmacklich gesehen gibt es für mich keinen "Einsteiger Whisky". Wenn für einen Genießer Whisky Neuland ist, so kann er durchaus schon zu Beginn einen torfigen oder starken Whisky aus Islay im Gegenzug zu einem milden, irischen Whisky bevorzugen, der von vielen Kritikern als perfekter Einstieg in die Welt der Whiskys gehandelt wurde. Der Reiz und auch die Freude am trinken von Whisky besteht darin, auszuprobieren (so einfach ist es). Wichtig ist es, sich nicht von anderen Tests zu sehr beeinflussen zu lassen und den eigenen Geschmack als einzig wahren, professionellen Tester anzusehen. Tests geben jedoch einen guten Einblick darauf, auf was man sich einstellen kann und ob die ungefähren Präferenzen in Sachen Geschmack bei den besprochenen Whiskys getroffen werden. Besonders bei einem Hobby wie Whisky, wo eine Flasche auch mal teurer werden kann, ist es wichtig, sich vorher zumindest ein wenig zu informieren. Den Rest erledigen Zunge und Gaumen und entscheiden, ob man sich für den richtigen Whisky entschieden hat.


Über Wertungen

Generell verzichte ich auf Wertungen am ende eines Tests, habe mich hier aber für eine Einführung einer Wertung entschieden. Anders als bei Filmen oder Büchern ist es bei Whisky nicht verkehrt, am Ende einen Richtwert abzuliefern.

Ziel eines Whisky hier in der "Serena Whisky Lounge" ist es, maximal 75 Punkte zu erreichen. Innerhalb dieser 75 Punkte gibt es mehrere Kategorien, anhand dieser kann man dann ablesen, wo genau sich dieser Whisky nun befindet. Unter jedem Test findet ihr die Gesamtpunktzahl und darunter die Kategorien. Getestet werden Whiskys aus sämtlichen Preisklassen, auch wenns relativ unwahrscheinlich ist, dass ihr hier Tests zu No-Name Discount Whiskys finden werdet (allerdings auch nicht ausgeschlossen). In die Gesamtwertung fließen wichtige Faktoren wie Preis, Geschmack und Präsentation ein. Besonders auf den Preisfaktor ist zu achten. Kann ein Whisky in einer günstigen Preisklasse überzeugen, so ist eine hohe Wertung durchaus möglich.



Über persönliche Präferenzen

Um es schnell vorwegzunehmen, ich bin kein Peat-Fan. Torf und Rauch als dominierender Geschmack war noch nie meine Welt und wird es vermutlich auch nie werden. Stattdessen mag ich harmonische, ausgewogene Whisky. Dies schließt durchaus auch Rauch ein. Die japanischen Whisky Brennereien sind stark beeinflusst von der schottischen Art, Whisky zu brennen. Dennoch besitzen die Japaner die Fähigkeit, keine Aromen zu dominant erscheinen zu lassen. Rauch in einem ausgewogenen Whisky einzubauen ist etwas, was auch mir sehr zusagt. Aber von den sehr rauchigen Islay-Whisky aus Schottland halte ich mich in der Regel fern. In den letzten Jahren konnten mich dafür immer mehr der Bourbon maßlos begeistern. Über viele Jahre einen eher fragwürdigen Ruf in der Welt der Whiskys, hat der amerikanische Whiskey eine regelrechte Reform hinter sich und genießt nun auch unter Whisky-Liebhabern einen hohen Status. Massenabfüller wie Jim Beam oder Jack Daniel's verfügen alle über ein beeindruckendes Segment an Premium Bourbons. Beams Small Batch Reihe punktet dabei sogar in den höchsten Kategorien. Ein guter Bourbon ist daher mittlerweile meistens meine erste Wahl.


Über Alkoholkonsum

Bei all dem Genuss darf nicht vergessen werden, dass es sich bei Whiskys um starke, alkoholische Getränke handelt. Einen qualitativ hochwertigen Whisky zu trinken ist auch heute noch ein Privileg. Dementsprechend sollte man sich selbst stets im Zaum halten und die teure Flüssigkeit nur in Maßen genießen. Als Fan von Whisky sollte man sich dieses Privileg daher bewahren und ihn sparsam einsetzen. So gut es auch am Abend mal schmecken kann, man sollte sich vor dem ersten Schluck bereits ein Limit setzen. Dann steht auch dem Genuss nichts mehr im Wege.


Über Verzehrempfehlungen

Die eiserne Regel gilt: So lange man hochwertigen Whisky nicht mit Cola vermischt, ist alles gut. Auch hier kommt es wieder ganz auf den persönlichen Geschmack an. Grundsätzlich sagt man sich, Whisky sollte man nicht verwässern, die Regel stimmt jedoch nicht ganz. Viele Whisky entfalten ihren Geschmack erst durch einen Schuss Wasser oder ein Stück Eis. Hier ist aber Vorsicht geboten und eine zusätzliche Flüssigkeit sollte wirklich penibel abgestimmt werden, um den Whisky nicht zu verwässern. Persönlich trinke ich den Whisky immer grundsätzlich pur, aber auch ich hatte durchaus schon die Situation, wo ein Schuss Wasser oder ein Stück Eis unerwartete Aromen freigesetzt haben. Da ich Whiskys selbst nicht zum mixen von Cocktails benutze (ab und an mal ein Old Fashioned), werde ich hierzu keine Tipps abgeben können.



Und damit wären wir mit der Vorstellung der "Serena Whisky Lounge" am Ende angelangt. Genießt euren Aufenthalt hier. Ich selbst bin immer wieder für eine Empfehlung zu begeistern.
Solltet ihr übrigens hier einen Whisky entdecken, den ihr euch anschließend zulegt und probiert, lasst mich eure Meinung lesen : )

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